eKomi 5/5 basierend auf mehr als 240 Bewertungen

Was tun bei einem Verkehrsunfall: Schritte zur Sicherung Ihrer Rechte und richtiges Verhalten

Prüfe jetzt kostenfrei einen Einspruch mit Allright.de und verhindere Geldstrafe, Punkte und Fahrverbot.

Verkehrsunfall
Legal-expert

Geprüft von Steffen Klug

Verkehrsrechtsexperte

Das Wichtigste zum Thema in Kürze

  • Im Falle eines Unfalls hat die Sicherheit aller Unfallbeteiligten oberste Priorität. Zunächst ist die Unfallstelle abzusichern (dazu gehört das Warndreieck aufstellen und eine Warnweste anzulegen) und notwendige Erste-Hilfe-Maßnahmen einzuleiten.  
  • Eine genaue Dokumentation des Unfalls, einschließlich Fotos der Schäden und der Unfallstelle sowie der Austausch von Kontaktdaten, ist für die spätere Schadensregulierung unerlässlich. 
  • Die umgehende Meldung des Unfalls bei der eigenen Versicherung und gegebenenfalls bei der Versicherung des Unfallgegners ist notwendig für die Abwicklung von Versicherungsansprüchen. 
  • Die Inanspruchnahme rechtlicher Unterstützung kann entscheidend sein, um eine faire Schadensregulierung zu erreichen. 

Das Autofahren ist für viele von uns eine alltägliche Aktivität, die uns Flexibilität und Freiheit bietet. Doch so routiniert das Lenken eines Fahrzeugs auch sein mag, die Straßen, eine unerwartete Kurve oder ähnliches bergen immer das Risiko eines Verkehrsunfalls. Unabhängig davon, wie vorsichtig Sie fahren, können Situationen außerhalb Ihrer Kontrolle zu unerwarteten Zwischenfällen führen. Was tun Sie also, wenn das Unerwartete eintritt und Sie plötzlich in einen Unfall verwickelt sind? 

Erfahren Sie hier, wie Sie sich nach einem Unfall richtig verhalten, um Ihre Rechte zu wahren und sich sowie Ihre Interessen bestmöglich zu schützen. 

Was tun bei einem Verkehrsunfall?

Wenn Sie in einen Verkehrsunfall verwickelt sind, steht zunächst die Sicherheit aller Beteiligten an erster Stelle. Es gibt einige wichtige Schritte, die Sie unmittelbar nach dem Unfall ergreifen sollten, um sich selbst und andere zu schützen und um die Situation korrekt zu dokumentieren. 

  • Erste Sicherheitsmaßnahmen: Verschaffen Sie sich einen schnellen Überblick über die Situation. Wenn es Verletzte gibt, leisten Sie umgehend Erste Hilfe und rufen Sie den Rettungsdienst unter der Notrufnummer 112 an. 
  • Unfallstelle absichern: Aktivieren Sie die Warnblinkanlage Ihres Fahrzeugs und stellen Sie das Warndreieck auf. 
  • Sichern Sie sich ab: Tragen Sie eine Warnweste, wenn Sie diese zur Verfügung haben. 
  • Kontaktaufnahme mit der Polizei: Rufen Sie sicherheitshalber die Polizei und diese entscheidet je nach Unfallsituation, ob sie anwesend sein muss. 

Warndreieck richtig aufstellen

Platzieren Sie das Warndreieck nach einem Unfall auf festem Untergrund, am Rand der Straße und achten Sie darauf, dass es für herannahende Autofahrer gut sichtbar ist. In städtischen Gebieten sollte das Dreieck etwa 50 Meter hinter dem Auto aufgestellt werden, auf Landstraßen oder Autobahnen empfiehlt sich ein Abstand von mindestens 100 bis 150 Metern. 

Wann muss ich einen Unfall bei der Polizei melden und wann nicht?

Die Entscheidung, ob Sie einen Unfall der Polizei melden müssen, hängt von mehreren Faktoren ab. Generell ist eine Meldung bei der Polizei immer eine gute Idee und sollte immer in Betracht gezogen werden. 

Die Polizei an den Unfallort zu rufen ist in den folgenden Fällen immer erforderlich: 

  • Zur großräumigen Sicherung der Unfallstelle, um weitere Gefahren für den Verkehr zu verhindern 
  • Bei einem hohen Sachschaden oder verletzten oder gar getöteten Personen 
  • Falls Sie nicht der Halter des Fahrzeugs sind, zum Beispiel bei einem Mietwagen 
  • Bei Verdacht auf eine Straftat, wie beispielsweise Alkohol am Steuer 
  • Bei einem Streit mit dem Unfallgegner 

In Situationen, in denen kein erheblicher Sachschaden entstanden ist, keine Personen verletzt wurden und beide Parteien sich über den Hergang und die Schuldfrage einig sind, kann unter Umständen auf das Hinzuziehen der Polizei verzichtet werden. 

Achtung, Achtung!

Die Polizei aufzufordern, den Unfall aufzunehmen, ist nicht nur für die Unfallrekonstruktion wichtig, sondern auch für die spätere Schadensregulierung mit der Versicherung. Eine offizielle Unfallaufnahme dient als neutrale Dokumentation des Geschehens und kann entscheidend sein, um Ihre Rechte zu sichern. 

Unfall dokumentieren: Worauf kommt es an?

Ist der Unfallort gesichert und die Polizei informiert, falls nötig, steht als Nächstes die Dokumentation des Geschehens an. Diese ist Gold wert, wenn es darum geht, Fragen der Verantwortung zu klären und Versicherungsangelegenheiten zu regeln. 

Beweisfotos machen

Machen Sie Fotos von der Unfallstelle, den beteiligten Fahrzeugen und den Schäden. Diese Bilder sind super hilfreich, um den Unfallhergang nachvollziehen zu können. Vergessen Sie nicht, folgende Aufnahmen zu machen: 

  • Von der Unfallstelle: So bekommen Sie einen guten Überblick über die Position der Fahrzeuge und die Straßenverhältnisse. 
  • Von den Schäden: Dokumentieren Sie alle Schäden an den Fahrzeugen und am Eigentum Dritter. 
  • Von der Verkehrssituation: Straßenmarkierungen, Schilder und Lichtverhältnisse geben Aufschluss über die Bedingungen zum Unfallzeitpunkt. 
  • Von den Personenschäden: Falls angebracht und mit Zustimmung der Beteiligten, auch hiervon Fotos machen. 

Informationen untereinander austauschen

Der Austausch von Kontaktdaten und Versicherungsinformationen mit den anderen Unfallbeteiligten ist ein kritischer Schritt. Folgende Informationen sollten ausgetauscht werden:

  • Name und Adresse
  • Fahrzeugkennzeichen
  • Informationen zur Versicherung: Versicherungsgesellschaft und Policennummer
  • Kontaktdaten für die spätere Kommunikation

Unser Tipp!

Halten Sie diese Infos am besten schriftlich fest oder machen Sie ein Foto von den Dokumenten, damit alles seine Richtigkeit hat.

Mit Zeugen sprechen

Zeugenaussagen können besonders wichtig sein, wenn die Schuldfrage schwierig wird. Fragen Sie Zeugen, ob sie ihre Kontaktdaten für eventuelle Rückfragen hinterlassen können. Notieren Sie sich kurz:

  • Namen und Kontaktdaten der Zeugen
  • Ihre Beobachtungen in kurzen Stichpunkten

Nutzen Sie am besten Ihr Smartphone für Notizen, Sprachaufnahmen oder mit Zustimmung auch Videos, um Zeugenaussagen direkt festzuhalten.

Meldung des Unfalls an die Versicherung: Ein wichtiger Schritt

Nachdem die unmittelbaren Maßnahmen am Unfallort ergriffen und alle notwendigen Informationen und Dokumentationen gesammelt wurden, steht als nächster wichtiger Schritt die Meldung des Schadens bei der Versicherung an. Dieser Prozess spielt eine zentrale Rolle für die reibungslose Abwicklung von Versicherungsansprüchen und erfordert Ihre Aufmerksamkeit, um Ansprüche rechtzeitig und korrekt geltend zu machen.

Wie Sie vorgehen sollten:

  • Schnelle Kontaktaufnahme: Melden Sie den Unfall so bald wie möglich Ihrer Versicherung. Nutzen Sie dafür bevorzugt Online-Services, Apps oder die Hotline Ihrer Versicherung.
  • Genau beschreiben: Füllen Sie das Schadensformular Ihrer Versicherung mit allen Details zum Unfall aus. Ergänzen Sie es durch relevante Unterlagen wie Fotos, Unfallberichte und Zeugenaussagen.
  • Dokumente einreichen: Senden Sie das Formular mit allen Anhängen an Ihre Versicherung. Bewahren Sie Kopien für Ihre Unterlagen auf.

Fristen im Blick behalten

Achten Sie unbedingt auf die Einhaltung der Meldefristen Ihrer Versicherungspolice, um Ihren Versicherungsschutz nicht zu riskieren. Diese Fristen variieren, doch meist müssen Unfälle innerhalb weniger Tage gemeldet werden. Prüfen Sie Ihren Vertrag auf entsprechende Fristen und halten Sie diese ein.

Kommunikation mit der Versicherung des Unfallgegners

Falls der Unfallgegner schuld ist, liegt die Regulierung des Schadens üblicherweise bei dessen Haftpflichtversicherung. Auch hier sollten Sie den Unfallschaden melden und alle Unterlagen einreichen. Halten Sie den gesamten Schriftverkehr mit der gegnerischen Versicherung fest. Bei größeren Schäden oder wenn die Schuldfrage unklar ist, kann es ratsam sein, einen Rechtsbeistand hinzuzuziehen.

Durch das Befolgen dieser Schritte stellen Sie sicher, dass Ihr Schadensfall korrekt abgewickelt wird und Sie Ihre Ansprüche effektiv geltend machen können.

Diese Rechtsansprüche haben Sie nach einem Verkehrsunfall

Nach einem Unfall steht Ihnen grundsätzlich das Recht zu, den Zustand wiederherzustellen, der vor dem Unfall bestand. Dies umfasst eine Vielzahl an Ansprüchen gegenüber dem Unfallverursacher, die von Schäden am Auto bis hin zu körperlichen Verletzungen reichen.

Ansprüche für Ihr beschädigtes Fahrzeug

Bei einem Autounfall ist mit großer Sicherheit ein Sachschaden an Ihrem Auto entstanden. Sind Sie nicht die Person, die den Unfall verursacht hat, so haben Sie folgende Ansprüche, die Sie dem Verursacher stellen können:

  • Übernahme der Reparatur- oder Wiederbeschaffungskosten für ein Ersatzfahrzeug
  • Kostenübernahme für einen Sachverständigen
  • Mietwagenkosten während der Reparaturzeit
  • eine Nutzungsausfallentschädigung
  • Abschleppkosten
  • Kosten für An- und Abmeldung des Autos
  • eine Nebenkostenpauschale
  • Kosten für einen Rechtsanwalt

Bei Fahrzeugschäden sollten Sie die Reparaturkosten durch einen Sachverständigen ermitteln lassen. Sie haben Anspruch auf die Erstattung dieser Kosten, sofern sie 130 % des Wiederbeschaffungswertes nicht übersteigen. Eine Wertminderung Ihres Autos sowie Kosten für einen Sachverständigen, Mietwagen, Abschleppdienste und sonstige Unkosten sind ebenfalls erstattungsfähig.

Ansprüche bei körperlichen Schäden

Bei körperlichen Schäden infolge eines nicht von Ihnen verursachten Unfalls können Sie Schmerzensgeld, die Erstattung von Arzt- und Heilbehandlungskosten, einen Verdienstausfall sowie einen Haushaltsführungsschaden geltend machen.

Unsere Empfehlung

Suchen Sie sich frühzeitig rechtlichen Beistand. Ein Rechtsanwalt hilft Ihnen, eine faire Regulierung mit der gegnerischen Versicherung zu erzielen und sorgt für die Wiederherstellung des Zustandes vor dem Unfall.

Trotz Unfall: keine Panik

Nach einem Autounfall oder Unfall als Fahrradfahrer oder Fußgänger sind schnelle und umsichtige Reaktionen entscheidend, um Ihre Sicherheit und die Wahrung Ihrer Rechte zu gewährleisten. Dazu gehören vor allem die Sicherheit aller Unfallbeteiligten, die Absicherung der Unfallstelle, das Dokumentieren des Unfalls in einem Unfallbericht und die Kontaktaufnahme mit der Polizei. Sie haben umfassende Rechtsansprüche, die von der Übernahme der Reparaturkosten für Ihr Auto bis hin zur Entschädigung für körperliche Schäden reichen. Wichtig ist, sich frühzeitig rechtlichen Beistand zu suchen, um eine faire Schadensregulierung zu erreichen und den Zustand vor dem Unfall bestmöglich wiederherzustellen.

Wie kann Allright Ihnen im Verkehrsrecht weiterhelfen?

Sie waren neulich in einem Autounfall verwickelt? Wir helfen Ihnen schnell einen Überblick über mögliche Ansprüche bzw. entstehende Kosten zu erhalten.

Ob wegen RotlichtverstoßesGeschwindigkeitsüberschreitungHandy am Steuer, Bußgeldbescheid oder Fahrens unter Alkohol- bzw. Drogeneinfluss – Allright ist Ihr zuverlässiger Partner und bietet Ihnen umfassende Dienstleistungen, um Sie in solchen Fällen zu unterstützen.

Nutzen Sie den Service von Allright für eine kostenlose Ersteinschätzung Ihres Anliegens und beauftragen Sie bei positiver Wertung gleich im Anschluss die Rechtsexperten von Allright damit, Ihren fehlerhaften Bußgeldbescheid abzuwehren.

Vertrauen Sie auf die Unterstützung und die juristische Beratung durch Allright, um Ihren Verkehrsrechtsfall effektiv anzugehen. Mit der Expertise und Erfahrung von Allright finden Sie den besten Weg durch Ihre rechtlichen Herausforderungen.

Nach oben scrollen