Ein Abstandsverstoß kann nicht nur gefährlich sein, sondern auch teuer werden. Wer den Mindestabstand zum vorausfahrenden Fahrzeug nicht einhält, riskiert Bußgelder, Punkte in Flensburg und sogar Fahrverbote. Doch welche Regeln gelten genau?
Rechtlicher Hintergrund – Welche Gesetze gelten?
Die Abstandsregeln im Straßenverkehr sind in der Straßenverkehrsordnung (StVO) festgelegt:
§ 4 StVO: Regelt den Sicherheitsabstand zwischen Fahrzeugen.
§ 49 StVO i.V.m. § 24 StVG: Definiert Abstandsverstöße als Ordnungswidrigkeiten.
Bußgeldkatalog: Legt konkrete Strafen für Verstöße fest.
Wie viel Abstand ist vorgeschrieben?
Die Faustregel lautet: Der Sicherheitsabstand sollte mindestens halb so groß sein wie die Geschwindigkeit in Metern. Das bedeutet:
Innerorts
Fahrzeugtyp | Geschwindigkeit | Mindestabstand |
---|---|---|
PKW | 50 km/h | 15 Meter oder 3 Autolängen |
LKW/Bus | > 50 km/h | 50 Meter |
Außerorts (Landstraße und Autobahn)
Fahrzeugtyp | Geschwindigkeit | Mindestabstand |
---|---|---|
PKW | 100 km/h | 50 Meter oder halber Tacho |
PKW | 130 km/h | 65 Meter oder halber Tacho |
LKW | 60 km/h | 50 Meter |
LKW | 80 km/h | 75 Meter |
LKW | 100 km/h | 100 Meter |
Wichtige Hinweise:
- Die Faustregel „halber Tacho“ gilt generell für Geschwindigkeiten ab 80 km/h.
- Bei schlechten Wetter- oder Straßenverhältnissen sollte der Abstand entsprechend vergrößert werden.
- Für LKWs über 3,5 Tonnen und Busse gelten spezielle Abstandsregelungen.
Seitlicher Sicherheitsabstand beim Überholen: Warum ist das wichtig?
Beim Überholen von Radfahrern, Fußgängern und E-Scootern gilt ein klarer Mindestabstand. Dieser schützt schwächere Verkehrsteilnehmer vor gefährlichen Situationen.
Die Regeln im Überblick:
- Innerorts: Mindestens 1,5 Meter Abstand
- Außerorts: Mindestens 2 Meter Abstand
Welche Strafen drohen?
Je nach Geschwindigkeit und Abstand können folgende Sanktionen verhängt werden:
Abstandverstöße PKW
Geschwindigkeit | Abstand (in Metern) | Bußgeld ab | Punkte | Fahrverbot | Lohnt sich ein Einspruch? |
---|---|---|---|---|---|
bis 50 km/h | weniger als 15 m | 25 € | – | – | eher nicht |
bis 80 km/h | weniger als 40 m | 25 € | – | – | jetzt prüfen |
80-100 km/h | weniger als 50 m | 160 € | 1 | – | jetzt prüfen |
100-130 km/h | weniger als 50-65 m | 160 € | 1 | – | jetzt prüfen |
über 130 km/h | weniger als 65 m | 240 € | 2 | 1 Monat | jetzt prüfen |
Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Dauer des Fahrverbots auch von der Schwere des Verstoßes abhängen kann. Bei besonders gravierenden Abstandsverstößen kann das Fahrverbot auch länger ausfallen:
- Bei weniger als 3/10 des halben Tachowertes Abstand: 1 Monat Fahrverbot
- Bei weniger als 2/10 des halben Tachowertes Abstand: 2 Monate Fahrverbot
- Bei weniger als 1/10 des halben Tachowertes Abstand: 3 Monate Fahrverbot
Abstandverstöße LKW
LKWs bis 3,5 t
Geschwindigkeit | Abstand | Bußgeld | Punkte | Fahrverbot | Lohnt sich ein Einspruch? |
---|---|---|---|---|---|
über 50 km/h | weniger als 50 m | ab 80 € | 1 | – | jetzt prüfen |
über 50 km/h | weniger als 25 m | ab 160 € | 2 | 1 Monat | jetzt prüfen |
über 50 km/h | weniger als 12,5 m | ab 240 € | 2 | 2 Monate | jetzt prüfen |
LKWs über 3,5 t
Geschwindigkeit | Abstand | Bußgeld | Punkte | Fahrverbot | Lohnt sich ein Einspruch? |
---|---|---|---|---|---|
über 50 km/h | weniger als 50 m | ab 120 € | 1 | – | jetzt prüfen |
über 50 km/h | weniger als 25 m | ab 240 € | 2 | 1 Monat | jetzt prüfen |
über 50 km/h | weniger als 12,5 m | ab 320 € | 2 | 2 Monate | jetzt prüfen |
Auch hier gilt: Die Dauer des Fahrverbots kann von der Schwere des Verstoßes abhängen.
Wo finde ich den aktuellen Bußgeldkatalog?
Die genauen Bußgelder können auf der offiziellen Seite des Bundesministeriums der Justiz aufgerufen werden. Darüber hinaus kann eine Aktualisierung für 2025 kann hier gefunden werden.
Bußgeldbescheid erhalten? Jetzt prüfen lassen
Ein Abstandsverstoß kann teuer werden – doch nicht jeder Bußgeldbescheid ist rechtens. Fehlerhafte Messungen oder ungenaue Berechnungen kommen häufiger vor, als Sie denken.
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Abstandsmessung im Straßenverkehr – Diese Methoden nutzt die Polizei
Die Verkehrsüberwachung setzt auf verschiedene technische Lösungen, um Ihren Sicherheitsabstand zu kontrollieren. Lassen Sie uns einen Blick auf die gängigsten Messmethoden werfen.
VAMA – Der stationäre Wächter Sie kennen sicherlich die fest installierten Brücken über den Autobahnen. Dort arbeitet das Videoabstandsmesssystem (VAMA) rund um die Uhr. Mit zwei Kameras erfasst es Ihre Geschwindigkeit und den Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug.
ProViDa – Der mobile Begleiter Hier kommt die Polizei ins Spiel – und zwar direkt auf der Straße. Die Beamten nutzen speziell ausgestattete Zivilfahrzeuge mit dem ProViDa-System. Diese fahrenden Messeinheiten dokumentieren Abstände während der Fahrt per Video.
VKS – Der elektronische Aufpasser An stark befahrenen Straßen begegnen Sie den Verkehrskontrollsystemen. Diese fest montierten Sensoren beobachten kontinuierlich den Verkehrsfluss und messen dabei auch die Abstände zwischen den Fahrzeugen.
Alle diese Systeme haben ein gemeinsames Ziel: Sie sollen für mehr Ordnung auf unseren Straßen sorgen.
Abstandsmessung im Straßenverkehr – Wenn der Messabstand nicht stimmt
Moderne Technik macht die Verkehrsüberwachung präziser, aber nicht unfehlbar. Messfehler sind möglich – und oft gibt es gute Gründe, sie anzuzweifeln.
Wetterbedingungen wie Regen oder Nebel können die Kamerasicht beeinträchtigen. Extreme Temperaturen stören Sensoren. Selbst menschliche Fehler bleiben nicht aus. All das kann zu falschen Messergebnissen führen.
Das Gesetz gibt Ihnen eine Chance: Sie dürfen die Messung überprüfen lassen. Bevor Sie ein Bußgeld akzeptieren, lohnt sich ein genauer Blick auf die Umstände der Messung.
Toleranzgrenzen bei Abstandsmessungen – Ihr Spielraum bei Messfehlern
Bei jeder Abstandsmessung gibt es einen gewissen Unsicherheitsfaktor. Um diesen auszugleichen, werden Toleranzwerte abgezogen. Wie hoch dieser Abzug ist, hängt von der Messmethode ab.
- Mobile Abstandsmessungen: Hier wird in der Regel ein Toleranzwert von 5 Prozent berücksichtigt.
- Optische Schätzungen ohne technische Hilfsmittel: Aufgrund der hohen Ungenauigkeit beträgt der Abzug mindestens 35 Prozent.
- Stationäre Videoüberwachung: Üblicherweise werden drei Meter vom gemessenen Abstand abgezogen.
- Geschwindigkeitsabhängige Toleranzen: Bei unter 100 km/h beträgt die Korrektur drei km/h, bei über 100 km/h werden drei Prozent von der ermittelten Geschwindigkeit abgezogen.
- VKS-Systeme auf Autobahnen: Hier gilt eine besondere Regelung – als Toleranz wird 15 Prozent des Fahrwegs angesetzt, den das Fahrzeug in 0,8 Sekunden zurücklegt.
Diese Abzüge sind kein Entgegenkommen, sondern eine notwendige Korrektur möglicher Messfehler – und sie wirken zu Ihren Gunsten. Wenn Sie einen Bußgeldbescheid erhalten, sollten Sie prüfen (lassen), ob die richtige Toleranz berücksichtigt wurde.
Falls Zweifel bestehen, kann ein Verkehrsrechtsanwalt helfen, die Messung anzufechten und Ihre Chancen auf eine Reduzierung oder Aufhebung des Bußgelds zu verbessern.
Rechtsbeistand ohne Wartezeit – auch nach Erhalt des Bußgeldbescheids
Der Bußgeldbescheid ist da? Kein Grund zur Sorge. Der Allright Club bietet Ihnen rückwirkenden Rechtsschutz und eine starke Verteidigung – fair, transparent und ohne versteckte Kosten.
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Wie berechnet man selbst den richtigen Abstand?
Die Berechnung des korrekten Sicherheitsabstands muss nicht kompliziert sein. Sie können mit einer einfachen Methode für mehr Sicherheit auf den Straßen sorgen. Die sogenannte „2-Sekunden-Regel“ hilft Ihnen dabei, den richtigen Abstand einzuhalten.
So wenden Sie die Methode an:
- Orientierungspunkt wählen
- Suchen Sie sich einen festen Punkt neben der Straße
- Ideal sind Leitpfosten, Verkehrsschilder oder markante Bäume
- Der Punkt sollte gut sichtbar sein
- Die Zwei-Sekunden-Regel
- Wenn das vorausfahrende Auto den Punkt passiert, beginnen Sie zu zählen
- Zählen Sie „Einundzwanzig, zweiundzwanzig“
- Erreichen Sie erst danach den Punkt? Prima, der Abstand stimmt
- Bei schlechtem Wetter: Mehr Raum zum Atmen
- Bei Regen, Schnee oder Nebel: Verdoppeln Sie die Zeit auf vier Sekunden
- Zählen Sie „Einundzwanzig“ bis „Vierundzwanzig“
- Sicherheit geht vor – besonders bei schwierigen Bedingungen
Diese simple Methode hilft Ihnen, den richtigen Abstand einzuschätzen – ohne komplizierte Berechnungen oder technische Hilfsmittel. Damit bleiben Sie auf der sicheren Seite und schützen sich und andere Verkehrsteilnehmer.
Verhaltenstipps bei Drängeln: So bleiben Sie sicher

Drängeln im Straßenverkehr ist nicht nur ärgerlich, sondern auch gefährlich. Mit diesen einfachen Maßnahmen schützen Sie sich und andere:
Ruhe bewahren
Lassen Sie sich nicht provozieren. Wut oder hektische Manöver erhöhen das Unfallrisiko. Bleiben Sie konzentriert und fahren Sie vorausschauend.
Sicherheitsabstand vergrößern
Wenn jemand dicht auffährt, schaffen Sie mehr Abstand zum Vordermann. So haben Sie mehr Reaktionszeit und vermeiden abrupte Bremsmanöver, die zu Auffahrunfällen führen können.
Rechts fahren, wenn möglich
Auf der Autobahn gilt: Rechts fahren, außer beim Überholen. Falls möglich und gefahrlos machbar, lassen Sie den Drängler vorbei – aber ohne riskante Manöver oder plötzliche Spurwechsel. Ihre Sicherheit hat Vorrang.
Keine unnötigen Zeichen setzen
Lichthupe oder plötzliche Bremsungen als „Warnung“ für den Drängler? Keine gute Idee – das kann die Situation eskalieren lassen und rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen. Bleiben Sie defensiv statt konfrontativ.
Polizei informieren bei gefährlichem Verhalten
Wird das Drängeln aggressiv oder sogar bedrohlich? Notieren Sie nach Möglichkeit das Kennzeichen und melden Sie den Vorfall der Polizei – aber ohne sich selbst in Gefahr zu bringen. Falls vorhanden, kann eine Dashcam als Beweismittel dienen (achten Sie auf die gesetzlichen Vorgaben).
Sicherheit geht vor – lassen Sie sich nicht aus der Ruhe bringen und handeln Sie besonnen im Straßenverkehr.
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Macht es Sinn, Einspruch gegen einen vorgeworfenen Abstandsverstoß einzulegen?

Wenn Sie der Meinung sind, dass die Abstandsmessung fehlerhaft durchgeführt wurde oder dass es Umstände gibt, die Ihren Verstoß rechtfertigen oder die Sanktion mildern könnten, kann es sinnvoll sein, gegen den Bußgeldbescheid Einspruch einzulegen. Es ist jedoch wichtig, dass Sie sich vor einem Einspruch umfassend über die rechtlichen Möglichkeiten und Risiken informieren.
Es kann Ihnen helfen, eine qualifizierte juristische Beratung in Anspruch zu nehmen. Bei Allright bieten wir Ihnen eine Erstberatung durch erfahrene Anwält:innen an, die Ihnen eine realistische Einschätzung der rechtlichen Lage geben und mögliche Handlungsoptionen aufzeigen können. Basierend auf dieser Erstberatung können Sie entscheiden, ob Sie weitergehende juristische Unterstützung benötigen.
Wir arbeiten mit einem Netzwerk von spezialisierten Anwält:innen im Verkehrsrecht zusammen, die über umfangreiche Erfahrung in der Vertretung von Mandant:innen in Bußgeldverfahren verfügen. Eine solche Beratung kann Ihnen helfen, mögliche Fehler oder Schwachstellen im Bußgeldbescheid oder bei der Abstandsmessung aufzudecken und gezielt dagegen vorzugehen. In vielen Fällen kann eine solche Beratung dazu beitragen, die Strafe zu reduzieren oder sogar ganz abzuwenden.
Wie kann Allright Ihnen weiterhelfen?
Haben Sie kürzlich einen Anhörungsbogen erhalten? Wenn Sie sich im Straßenverkehr nicht an die geltenden Geschwindigkeitsbegrenzungen halten oder das Handy am Steuer nutzen, riskieren Sie nicht nur Ihre eigene Sicherheit und die anderer Verkehrsteilnehmer, sondern auch Bußgelder und Punkte in Flensburg. Ihnen als Autofahrer oder Verkehrsteilnehmer kann Allright in verschiedenen Verkehrsrechtsangelegenheiten wertvolle Unterstützung bieten. Wenn Sie beispielsweise mit einem Handyverstoß konfrontiert sind, können Ihnen die Dienstleistungen von Allright helfen, Ihre Rechte zu wahren.
Bei verschiedenen Verkehrsrechtsvorwürfen wie Handy am Steuer, Geschwindigkeitsüberschreitung, Alkoholverstoß, Autounfall, rote Ampel überfahren, Abstandsverstoß oder einem drohenden Fahrverbot können Sie auf die Dienstleistungen von Allright zurückgreifen. Mit dem kostenlosen Punkteabfrage-Service von Allright können Sie Ihren aktuellen Punktestand in nur 2 Minuten abfragen. Dies ermöglicht Ihnen, den Überblick über Ihre Verkehrssünden zu behalten und eventuell notwendige Maßnahmen zu ergreifen, um drohende Konsequenzen zu vermeiden.
Darüber hinaus bietet Allright einen Bußgeldrechner an, mit dem Sie die potenziellen Punkte, das Bußgeld oder sogar ein Fahrverbot für Ihren Verstoß berechnen können. Dieser Service ermöglicht es Ihnen, sich frühzeitig auf die finanziellen und möglichen führerscheinrechtlichen Auswirkungen vorzubereiten.
Ein weiterer nützlicher Dienst von Allright ist die kostenfreie Sofort-Ersteinschätzung (Online-Check). Hier können Sie eine erste Einschätzung Ihres Falles erhalten und erfahren, welche Schritte Sie unternehmen sollten. Dies ist besonders hilfreich, um einen Überblick über Ihre rechtliche Situation zu bekommen und mögliche Handlungsoptionen zu verstehen.
Allright arbeitet mit erfahrenen Anwält:innen und Expert:innen im Verkehrsrecht zusammen, die Ihnen professionelle Unterstützung und Beratung bieten können. Diese Fachleute können Ihre individuelle Situation analysieren, rechtlichen Beistand leisten und Ihnen helfen, Ihre Rechte zu wahren. Sie sind mit den rechtlichen Bestimmungen vertraut und können Ihnen bei der Verteidigung Ihrer Interessen zur Seite stehen.
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