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Verhalten nach Auffahrunfall: Schuld, Strafe, Bußgeld & Versicherung

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Verhalten nach Auffahrunfall

Geprüft von Steffen Klug

Verkehrsrechtsexperte

Das Wichtigste zum Thema „Auffahrunfall“

  • Auffahrunfälle sind eine der häufigsten Unfallarten in Deutschland.
  • Ursachen sind meist unzureichender Sicherheitsabstand und Ablenkung.
  • Die Schuldfrage bei Auffahrunfällen ist oft komplex und nicht immer eindeutig.
  • In der Regel trägt derjenige die Schuld, der aufgefahren ist.
  • Bei plötzlichen Bremsungen kann auch der Vordermann eine Mitschuld tragen.
  • Bußgelder nach einem Auffahrunfall variieren je nach Schwere des Verstoßes.
  • Ein Auffahrunfall in der Probezeit kann zu Verlängerung und Nachschulung führen.
  • Schmerzensgeldansprüche kommen bei Auffahrunfällen genauso in Betracht, wie bei jedem anderen Unfall auch. Nur das in der Regel nur derjenige Ansprüche hat, auf den aufgefahren wurde.
  • Sicherheitsabstand und vorausschauendes Fahren sind entscheidend zur Unfallvermeidung.
  • Vollkaskoversicherung übernimmt in der Regel die Reparaturkosten bei einem verschuldeten Unfall.
  • Die eigene Kfz-Haftpflicht übernimmt nur Schäden am anderen Fahrzeug. Eigene Schäden werden nicht übernommen.
  • Ein Anwalt kann bei der Durchsetzung von Schadensersatzansprüchen helfen.

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Auffahrunfälle gehören zu den häufigsten Verkehrsunfällen in Deutschland. Sie treten oft in alltäglichen Verkehrssituationen wie beim abrupten Bremsen des Vordermanns, in Staus oder an Ampeln auf. Die Ursachen sind vielfältig und reichen von unachtsamem Fahrverhalten über zu geringen Sicherheitsabstand bis hin zu unerwarteten Bremsmanövern. Sie können nicht nur erhebliche materielle Schäden verursachen, sondern auch zu Verletzungen der Beteiligten führen.

Aufgrund ihrer Häufigkeit und ihrer oft komplexen Haftungsfragen ist es wichtig, die Details und rechtlichen Aspekte solcher Unfälle genau zu verstehen. In diesem umfassenden Ratgeber werden wir uns eingehend mit dem Thema Auffahrunfall beschäftigen. Wir werden die verschiedenen Aspekte beleuchten, von der Definition über mögliche Konsequenzen bis hin zu Verhaltensregeln und rechtlichen Fragen.

Was ist ein Auffahrunfall?

Ein Auffahrunfall ist ein Verkehrsunfall, bei dem ein Fahrzeug auf ein vorausfahrendes oder stehendes Fahrzeug auffährt. Diese Art von Unfall ereignet sich typischerweise, wenn der hintere Fahrer den Sicherheitsabstand nicht einhält, unaufmerksam ist oder zu schnell fährt. Auffahrunfälle können an Ampeln, im fließenden Verkehr oder bei Staus auftreten.

Die häufigsten Ursachen für Auffahrunfälle sind:

  • Unzureichender Sicherheitsabstand
  • Ablenkung des Fahrers (z.B. durch Smartphone-Nutzung)
  • Überhöhte Geschwindigkeit
  • Plötzliches Bremsen des vorausfahrenden Fahrzeugs
  • Schlechte Witterungsbedingungen

Es ist wichtig zu beachten, dass nicht immer automatisch der auffahrende Fahrer die alleinige Schuld trägt. In bestimmten Situationen kann auch der Vordermann eine Mitschuld haben.

Auffahrunfall aufgrund einer plötzlichen Vollbremsung des vorausfahrenden Fahrzeugs

Auffahrunfall durch eine Vollbremsung vom Vordermann

Bei einem Auffahrunfall aufgrund einer plötzlichen Vollbremsung des vorausfahrenden Fahrzeugs ist die Schuldfrage nicht immer eindeutig. Grundsätzlich gilt, dass der hintere Fahrer einen ausreichenden Sicherheitsabstand einhalten muss, um auch bei einer plötzlichen Bremsung des Vordermanns rechtzeitig anhalten zu können.

Allerdings gibt es Situationen, in denen der Vordermann eine Mitschuld tragen kann:

  • Wenn die Vollbremsung ohne triftigen Grund erfolgte
  • Bei einem plötzlichen Spurwechsel mit anschließender Vollbremsung
  • Wenn der Vordermann grundlos sehr langsam fährt und dann abrupt bremst

In solchen Fällen kann die Haftung zwischen den Beteiligten aufgeteilt werden, oft im Verhältnis 50:50 oder 2/3 zu 1/3 zu Lasten des Auffahrenden.

Auffahrunfall auf ein stehendes Fahrzeug

Ein Auffahrunfall auf ein stehendes Fahrzeug ereignet sich häufig an Ampeln, im Stau oder wenn ein Fahrzeug am Straßenrand parkt. In diesen Fällen trägt in der Regel der auffahrende Fahrer die volle Schuld am Unfall.

Gründe dafür sind:

  • Der Fahrer muss jederzeit mit stehenden Fahrzeugen rechnen
  • Es wird erwartet, dass der Fahrer seine Geschwindigkeit den Verkehrsverhältnissen anpasst
  • Der Sicherheitsabstand muss so groß sein, dass ein rechtzeitiges Anhalten möglich ist

Ausnahmen können vorliegen, wenn das stehende Fahrzeug nicht ordnungsgemäß abgesichert war, z.B. bei einer Panne ohne eingeschaltete Warnblinkanlage oder Warndreieck.

Konsequenzen bei einem Auffahrunfall: Diese Bußgelder und Kosten drohen

Mögliche Strafen: Die rechtlichen Konsequenzen eines Auffahrunfalls

Die Konsequenzen eines Auffahrunfalls können vielfältig sein und hängen von der Schwere des Unfalls sowie den Umständen ab. Mögliche Folgen sind:

  • Bußgelder: Je nach Schwere des Verstoßes können Bußgelder zwischen 35 und 320 Euro verhängt werden. Im Einzelfall können noch weitaus höhere Geldbußen drohen.
  • Punkte in Flensburg: Bei schweren Verstößen drohen 1-2 Punkte im Fahreignungsregister.
  • Fahrverbot: Bei einem schweren Verstoß drohen Fahrverbot und 2 Punkte
  • Versicherungskonsequenzen: Der Schadenfreiheitsrabatt kann zurückgestuft werden, was zu höheren Versicherungsprämien führt.
  • Reparaturkosten: Je nach Schwere des Unfalls können erhebliche Reparaturkosten anfallen.
  • Mögliche Schadensersatzforderungen: Bei Personenschäden können Schadensersatz- und Schmerzensgeldansprüche geltend gemacht werden.

Droht immer ein Bußgeld nach einem Auffahrunfall?

Nein, es droht nicht immer ein Bußgeld nach einem Auffahrunfall. Ob ein Bußgeld verhängt wird, hängt von verschiedenen Faktoren ab:

  • Schwere des Verstoßes: Leichte Auffahrunfälle ohne Personenschäden führen in der Regel nicht zu einem Bußgeld.
  • Unfallursache: Wenn der Unfall auf grobe Fahrlässigkeit oder Vorsatz zurückzuführen ist, ist ein Bußgeld wahrscheinlicher.
  • Polizeiliche Aufnahme: Wird der Unfall polizeilich aufgenommen, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit eines Bußgeldes.
  • Vorstrafen: Bei Wiederholungstätern ist die Verhängung eines Bußgeldes wahrscheinlicher.
  • Beim Überholen: Wenn Sie als Fahrzeugführer beim Überholen eines vorausfahrenden Fahrzeugs nicht auf den überholenden Verkehr achten, riskieren Sie ein Bußgeld von 110 Euro sowie einen Punkt in Flensburg, insbesondere wenn es dadurch zu einem Auffahrunfall kommt.
  • Zu hohe Geschwindigkeit: Wenn die gefahrene Geschwindigkeit nicht an die Sicht-, Witterungs-, Straßen- oder Verkehrsverhältnisse angepasst wurde und dadurch ein Auffahrunfall passiert ist, kann dies mit einem Bußgeld von 145 Euro und einem Punkt in Flensburg geahndet werden.
  • Handy am Steuer: Wenn Sie als Fahrzeugführer am Steuer beispielsweise ein Smartphone bedienen und dadurch einen Auffahrunfall verursachen, kann dies mit einem Bußgeld von 200 Euro (oder besonders bei Voreintragungen – höher ausfallen), zwei Punkten in Flensburg und einem Monat Fahrverbot geahndet werden.

Es ist wichtig zu beachten, dass selbst wenn kein Bußgeld verhängt wird, zivilrechtliche Konsequenzen wie Schadensersatzforderungen möglich sind.

Welche Folgen hat ein Auffahrunfall in der Probezeit?

Wie wirkt sich ein Auffahrunfall auf die Probezeit aus? Ein Auffahrunfall während der Probezeit kann schwerwiegende Folgen haben:

  • Verlängerung der Probezeit: Die Probezeit kann um zwei Jahre verlängert werden.
  • Aufbauseminar: Es kann die Teilnahme an einem verpflichtenden Aufbauseminar angeordnet werden. Verlängerung der Probezeit und Aufbauseminar sind die Folge bei einem ersten A-Verstoß in der Probezeit. Beim zweiten Verstoß gibt es die Verwarnung. Beim dritten wird die Fahrerlaubnis entzogen.
  • Verwarnung: In leichteren Fällen kann eine Verwarnung ausgesprochen werden.
  • Führerscheinentzug: In schweren Fällen droht sogar der Entzug der Fahrerlaubnis.
  • Nachschulung: Es kann eine verkehrspsychologische Nachschulung angeordnet werden.
  • Höhere Versicherungsprämien: Die Kfz-Versicherung kann die Prämien erhöhen.

Es ist besonders wichtig, in der Probezeit vorsichtig und regelkonform zu fahren, da die Konsequenzen eines Unfalls in dieser Zeit besonders gravierend sein können.

Auffahrunfall: Führt eine fahrlässige Körperverletzung zu einem Bußgeld?

Eine fahrlässige Körperverletzung bei einem Auffahrunfall kann tatsächlich zu einem Bußgeld führen, aber die rechtlichen Konsequenzen gehen oft darüber hinaus:

  • Strafverfahren: Bei einer fahrlässigen Körperverletzung kann ein Strafverfahren eingeleitet werden.
  • Geldstrafe oder Freiheitsstrafe: Je nach Schwere der Verletzung und des Verschuldens droht eine Geldstrafe oder in schweren Fällen sogar eine Freiheitsstrafe.
  • Bußgeld: Zusätzlich zum Strafverfahren kann ein Bußgeld verhängt werden, insbesondere wenn Verkehrsregeln verletzt wurden.
  • Punkte in Flensburg: Es können Punkte im Fahreignungsregister eingetragen werden.
  • Zivilrechtliche Folgen: Der Geschädigte kann Schadensersatz und Schmerzensgeld fordern.
  • Versicherungskonsequenzen: Die Versicherung kann die Prämien erhöhen oder den Vertrag kündigen.

Es ist wichtig zu betonen, dass die genauen Folgen vom Einzelfall abhängen und die Schwere der Verletzung sowie das Maß der Fahrlässigkeit berücksichtigt werden.

Kann man nach einem Auffahrunfall Schmerzensgeld fordern?

Ja, nach einem Auffahrunfall kann man unter bestimmten Umständen Schmerzensgeld fordern. Dies gilt insbesondere, wenn durch den Unfall Verletzungen oder psychische Beeinträchtigungen entstanden sind.

Folgende Punkte sind dabei zu beachten:

  • Nachweis der Verletzung: Die erlittenen Verletzungen müssen ärztlich dokumentiert sein.
  • Kausalität: Es muss ein direkter Zusammenhang zwischen dem Unfall und den Verletzungen bestehen.
  • Höhe des Schmerzensgeldes: Die Höhe richtet sich nach Art und Schwere der Verletzungen sowie deren Dauer.
  • Geltendmachung: Der Anspruch muss aktiv gegenüber dem Unfallverursacher oder dessen Versicherung geltend gemacht werden.
  • Verjährung: Schmerzensgeldforderungen verjähren in der Regel nach drei Jahren.

Es empfiehlt sich, bei der Geltendmachung von Schmerzensgeld einen Rechtsanwalt hinzuzuziehen, um die Chancen auf eine angemessene Entschädigung zu erhöhen. Auf der anderen Seite kann ein Rechtsanwalt Ihnen helfen, Schmerzensgeldforderungen gegen Sie abzuwehren.

Es ist daher ratsam, im Vorfeld mit der gegnerischen Versicherung über eine außergerichtliche Einigung zu verhandeln. In jedem Fall sollte man sich jedoch bewusst sein, dass Schmerzensgeldforderungen in der Regel nicht pauschal festgelegt werden können und von verschiedenen Faktoren abhängen.

Wie kann man einem Auffahrunfall vorbeugen?

Um einen Auffahrunfall zu vermeiden, gibt es verschiedene Maßnahmen, die jeder Verkehrsteilnehmer beachten sollte:

  • Sicherheitsabstand: Der wichtigste Faktor ist der Sicherheitsabstand zum vorausfahrenden Fahrzeug. Dieser sollte mindestens 1,5 bis 2 Sekunden betragen.
  • Aufmerksamkeit im Straßenverkehr: Ablenkung durch Handy, Navigationsgerät oder andere Gegenstände sollten vermieden werden.
  • Vorausschauendes Fahren: Durch eine vorausschauende Fahrweise können mögliche Gefahrensituationen frühzeitig erkannt und vermieden werden.
  • Angemessene Geschwindigkeit: Besonders bei schlechten Wetterbedingungen oder dichtem Verkehr ist es wichtig, die Geschwindigkeit anzupassen.
  • Bremsbereitschaft: Man sollte immer bereit sein zu bremsen, um im Notfall schnell reagieren zu können.

Es ist wichtig, sich als Verkehrsteilnehmer stets bewusst zu machen, dass ein Auffahrunfall nicht nur ärgerlich und kostspielig ist, sondern auch schwerwiegende Folgen haben kann. Durch eine defensive und aufmerksame Fahrweise können viele dieser Unfälle vermieden werden.

Was zahlt die Versicherung bei einem Auffahrunfall?

Bei einem Auffahrunfall kommt in der Regel die Kfz-Haftpflichtversicherung des Unfallverursachers für die Schäden auf. Folgende Kosten können von der Versicherung übernommen werden:

  • Reparaturkosten: Nur die Kosten für die Schäden am anderen Fahrzeug werden übernommen. Eigenschäden werden lediglich von der eigenen Versicherung reguliert, wenn es sich um eine Vollkaskoversicherung handelt.
  • Wertminderung: Bei neueren Fahrzeugen kann eine Wertminderung geltend gemacht werden.
  • Mietwagenkosten: Für die Dauer der Reparatur können die Kosten für einen Mietwagen erstattet werden.
  • Abschleppkosten: Die Kosten für das Abschleppen des beschädigten Fahrzeugs werden in der Regel übernommen.
  • Sachverständigenkosten: Die Kosten für ein Gutachten zur Schadensermittlung werden erstattet.
  • Personenschäden: Bei Verletzungen werden Behandlungskosten, Verdienstausfall und gegebenenfalls Schmerzensgeld gezahlt.

Die eigene Vollkaskoversicherung kann immer in Anspruch genommen werden. Die Kfz-Haftpflichtversicherung des Unfallverursachers kommt für die Schäden des Unfallgegners auf

Auffahrunfall aufgrund eines Tieres: Ist es erlaubt, auch für Tiere zu bremsen?

Die Frage, ob es erlaubt ist, für Tiere zu bremsen und damit einen Auffahrunfall zu riskieren, ist rechtlich und ethisch komplex:

  • Grundsätzliche Erlaubnis: Grundsätzlich ist es erlaubt, für Tiere zu bremsen, um einen Zusammenstoß zu vermeiden.
  • Verhältnismäßigkeit: Die Bremsung muss jedoch verhältnismäßig sein. Für Kleintiere wie Vögel oder Kaninchen sollte keine Vollbremsung erfolgen, die andere Verkehrsteilnehmer gefährdet.
  • Größere Tiere: Bei größeren Tieren wie Rehen oder Wildschweinen ist eine Bremsung gerechtfertigt, da diese auch eine Gefahr für die Fahrzeuginsassen darstellen können.
  • Haftung: Wer wegen eines Tieres bremst und einen Auffahrunfall verursacht, kann unter Umständen eine Mitschuld tragen.
  • Verkehrssituation: Die Entscheidung zu bremsen muss immer unter Berücksichtigung der aktuellen Verkehrssituation getroffen werden.
  • Rechtsprechung: Gerichte urteilen in solchen Fällen oft einzelfallbezogen und berücksichtigen alle Umstände des Unfalls.

Es ist wichtig, in solchen Situationen umsichtig zu handeln und sowohl den Tierschutz als auch die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer zu berücksichtigen.

Sofortmaßnahmen: Wie man sich bei einem Auffahrunfall verhält

Checkliste: Was tun bei einem Auffahrunfall?
Dokumentation eines Auffahrunfalls: Worauf man achten sollte

Wie gehe ich nach einem Auffahrunfall vor? Bei einem Auffahrunfall ist es wichtig, ruhig und besonnen zu handeln. Folgende Sofortmaßnahmen sollten ergriffen werden:

  • Unfallstelle sichern: Warnblinkanlage einschalten und Warndreieck aufstellen.
  • Erste Hilfe leisten: Bei Verletzten Erste Hilfe leisten und Rettungsdienst rufen.
  • Polizei informieren: Bei Personenschäden oder größeren Sachschäden die Polizei rufen.
  • Unfallbeteiligte identifizieren: Personalien und Versicherungsdaten austauschen.
  • Unfallort dokumentieren: Fotos von der Unfallstelle und den Schäden machen.
  • Zeugen suchen: Namen und Kontaktdaten von möglichen Zeugen notieren.
  • Unfallbericht erstellen: Einen detaillierten Unfallbericht verfassen, am besten mit einem Unfallprotokoll.
  • Nicht schuldig bekennen: Keine voreiligen Schuldeingeständnisse machen.
  • Versicherung informieren: Den eigenen Versicherer zeitnah über den Unfall in Kenntnis setzen.
  • Anwalt konsultieren: Bei Unklarheiten oder größeren Schäden einen Rechtsanwalt hinzuziehen.

Muss man bei einem kleinen Auffahrunfall die Polizei rufen?

Bei einem leichten Sachschaden, auch bekannt als Bagatellschaden, am Auto besteht keine Pflicht, die Polizei zu rufen. Allerdings ist es wichtig, die Polizei zu verständigen, wenn es bei einem Auffahrunfall zu Verletzungen (Personenschaden) kommt. Wenn der Unfallgegner nicht kooperativ ist oder flüchtet, sollte ebenfalls der Notruf 110 gewählt werden. Denken Sie daran, im Falle eines Unfalls immer sicherzustellen, dass alle Beteiligten in Sicherheit sind und die richtigen Schritte unternommen werden.

Was NICHT tun nach Auffahrunfall?

Nach einem Unfall sollten die beteiligten Autofahrer die Unfallstelle nicht einfach verlassen, auch nicht mit der Einstellung „Ist ja nix passiert!“ Dies wird nach § 138 StGB als Unfallflucht betrachtet und ist ein strafrechtlicher Tatbestand. Es ist wichtig, den tatsächlichen Schaden nicht sofort am Unfallort mit dem anderen Fahrer zu klären. Oft ist das wahre Ausmaß des Schadens für Laien nicht sofort erkennbar und könnte höher sein, als zunächst angenommen.

Unfallbeteiligte sollten außerdem keinesfalls direkt nach dem Unfall ein Schuldanerkenntnis unterschreiben. Unter dem Einfluss von Adrenalin und Stresshormonen kann die Wahrnehmung des Geschehens verzerrt sein.

Diskussion über Schuld: Wer hat Schuld nach einem Auffahrunfall?

Die Schuldfrage bei einem Auffahrunfall ist oft komplexer, als es auf den ersten Blick erscheint. Grundsätzlich gilt der sogenannte Anscheinsbeweis, der besagt, dass der Auffahrende in der Regel die Schuld trägt. Dies basiert auf der Annahme, dass der hintere Fahrer nicht genügend Sicherheitsabstand eingehalten oder unaufmerksam gefahren ist.

Es gibt jedoch Situationen, in denen diese Vermutung widerlegt werden kann:

  • Plötzliche Vollbremsung ohne triftigen Grund: Wenn der Vordermann ohne erkennbaren Anlass stark bremst, kann ihm eine Mitschuld zugesprochen werden.
  • Spurwechsel mit sofortigem Bremsen: Wechselt der Vordermann die Spur und bremst unmittelbar danach, kann er die volle Schuld tragen.
  • Defekte Bremslichter: Funktionieren die Bremslichter des vorderen Fahrzeugs nicht, kann dies zu einer Mitschuld führen.
  • Rückwärtsfahren: Fährt der Vordermann plötzlich rückwärts, trägt er in der Regel die Schuld.

Die Schuldfrage wird oft in Prozenten ausgedrückt, wobei Quoten wie 50:50 oder 2/3 zu 1/3 nicht ungewöhnlich sind. In manchen Fällen kann sogar eine 100%ige Schuld beim Vordermann liegen, besonders bei riskanten Spurwechseln. Es ist wichtig zu betonen, dass jeder Fall individuell betrachtet wird und die genauen Umstände des Unfalls eine entscheidende Rolle spielen.

Recht auf einen Anwalt: Wie ein Anwalt helfen kann

Nach einem Auffahrunfall kann die Hinzuziehung eines Anwalts, insbesondere eines Rechtsanwalts für Verkehrsrecht, von großem Nutzen sein. Ein Anwalt kann in folgenden Bereichen unterstützen:

  • Rechtliche Beratung: Er klärt Sie über Ihre Rechte und Pflichten auf und berät Sie zu den nächsten Schritten.
  • Kommunikation mit Versicherungen: Der Anwalt übernimmt die oft komplexe Kommunikation mit den beteiligten Versicherungen.
  • Schadensregulierung: Er hilft bei der Durchsetzung Ihrer Ansprüche auf Schadensersatz und Schmerzensgeld.
  • Vertretung bei Streitigkeiten: Sollte es zu rechtlichen Auseinandersetzungen kommen, vertritt der Anwalt Ihre Interessen vor Gericht.
  • Prüfung von Ansprüchen: Er überprüft die Angemessenheit von Schadensersatzforderungen oder Vergleichsangeboten.
  • Fristwahrung: Ein Anwalt stellt sicher, dass alle relevanten Fristen eingehalten werden.
  • Beweissicherung: Er hilft bei der Sicherung und Auswertung von Beweisen, die für Ihren Fall relevant sind.
  • Verhandlungen: Der Anwalt kann mit der Gegenseite verhandeln, um eine außergerichtliche Einigung zu erzielen.
  • Bußgeldverfahren: Bei drohenden Bußgeldern oder Punkten in Flensburg kann ein Anwalt Sie vertreten und möglicherweise die Konsequenzen mildern.
  • Psychologische Unterstützung: Allein das Wissen, einen Experten an Ihrer Seite zu haben, kann in der stressigen Situation nach einem Unfall beruhigend wirken.

Es ist ratsam, einen Anwalt möglichst früh hinzuzuziehen, um von Anfang an die richtigen Schritte einzuleiten und potenzielle Fehler zu vermeiden.

Fazit zum Thema Verhalten nach Auffahrunfall

Auffahrunfälle können komplexe rechtliche und praktische Herausforderungen mit sich bringen. Eine genaue Kenntnis der Schuldfrage, eine sorgfältige Dokumentation des Unfalls und die mögliche Unterstützung durch einen Anwalt sind entscheidende Faktoren für eine erfolgreiche Bewältigung der Situation. Es ist wichtig, in solchen Momenten ruhig und überlegt zu handeln und sich bewusst zu sein, dass jeder Unfall individuell betrachtet werden muss. Die in diesem Artikel bereitgestellten Informationen sollen als Leitfaden dienen, um im Falle eines Auffahrunfalls besser vorbereitet zu sein. Dennoch ist es ratsam, in komplexeren Fällen oder bei Unsicherheiten professionelle rechtliche Unterstützung in Anspruch zu nehmen, um Ihre Rechte bestmöglich zu wahren und faire Ergebnisse zu erzielen.

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